Schon in der Nachkriegszeit war Lassnig mit ihren informellen Beiträgen prägend, wenngleich ihr damaliger Lebensgefährte Arnulf Rainer und die Riege der Galerie St. Stephan als die führenden Avantgardemaler gehandelt wurden. Entscheidend ist ihre einzelgängerische und solitäre Wandlung ab den späten 1950er-Jahren gewesen, als sie der reinen Abstraktion abschwörte und mit ihren Body Awareness Paintings psychophysische Explorationen ihrer Selbst auf der Leinwand manifestierte. Eine Differenzierung zwischen Abstraktion und Figuration war somit obsolet geworden. Bis in die Gegenwart schuf sie ein singuläres Werk mit Weltformat, ihre Teilnahmen an Documenta (1982, 1997), Biennale (1980), zuletzt die heurige Ausstellung im MoMA PSI, New York und Auszeichnungen (Goldener Löwe, Venedig 2013) untermauerten Lassnigs virulente Position im internationalen Kunstgeschehen.
(Florian Steininger)
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