Blickt man zurück auf die Themen der ersten fünf Salons, "Europa", "Gastlichkeit", "Verantwortung", "Entschleunigung" und "Wahrheit", so haben sie eines gemeinsam: Es sind allesamt unfassbar weite Begriffe. Was diese ungreifbaren Themen fassbar und diskutierbar macht sind jedesmal die Gäste des Salons.
Auch auf den letzten Salon, der vergangene Woche im Alten Rathaus in der Wipplingerstraße stattfand, trifft obige Aussage zu. Ein Abend, der unter dem Motto "Grenzen" steht – wo kann der hingehen? Flüchtlingsthematik, Kindererziehung, Extremklettern – wäre alles drin. Oder wie es der Moderator Fred Luks (der übrigens zum zweiten Mal die Gesprächsführung übernahm – zur großen Freude seines wachsenden Fanclubs, dem die Autorin dieser Zeilen angehört) ausdrückte: "Fängt man über Grenzen an zu denken, kennt das Denken keine Grenzen."
Andrea Roedig |
Wolfgang Pekny |
Fred Luks |
Fred Luks zwei Lieblingsbeispiele, dass sich die Welt doch ändern kann? Das "Ein-Sackerl-für-mein-Gackerl"-Wunder Wiens und der dank Mad Men sichtbar gewordene negative Wertungs-Quantensprung von Zigaretten seit den 60er-Jahren. Denn früher war eben nicht alles besser. Auch in Bezug auf den ökologischen Fußabdruck übrigens. Wolfgang Pekny, der übrigens auch Mitglied im Nachhaltigkeitskreis der Bank Austria ist, fand im Rahmen einer Studie für die Salzburger Landesregierung heraus, dass sogar W.A.Mozart seinerzeit auf viel zu großem Fuß lebte. Seine ausgedehnten Tourneen verbrauchten ganze Fußballfelder an Fläche. Denn Kutschenfahrten sind nicht besonders energieeffizient, so ein Pferd verbraucht eben auch "Sprit" wenn es steht. Unter dem weiteren Aspekt, dass damals die Effizienz der Landwirtschaft viel geringer war, muss man sagen: Unser Wolferl war ein Umweltsünder.
Doch trotz der nun schon jahrhundertelangen Ausbeutung des blauen Planeten besteht Hoffnung. Schließlich waren es immer die Grenzen der Machbarkeit, die den Menschen zu größter Kreativität anspornten. Und außerhalb dieser Grenzen liegen Möglichkeiten, die wir per definitionem noch garnicht sehen können. Also, auf zum Mars! Aber vorher das Raumschiff noch ein bisschen putzen, bitteschön.
Text und Grafik: Magdalena Hiller
Fotos: Oreste Schaller
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